Stellungnahme zur geplanten Doppelkonverterstation in Meerbusch

Zum uns bekannten Stand:

Der Stromnetzbetreiber Amprion plant südlich von Osterath eine so genannte doppelte Konverterstation.Die angedachte Anlage soll Wechselstrom zum besseren Transport über lange Strecken in Gleichstrom umwandeln ? und umgekehrt. Bündnis90/Die Grünen in Meerbusch halten den Standort aus einer Vielzahl von Gründen für absolut ungeeignet und inakzeptabel, insbesondere vor dem Hintergrund, dass es bis heute nicht einmal einen konkreten Planungsgegenstand gibt, was natürlich der zweifelhaften und interessengesteuerten Informationspolitik der Firma Amprion zuzuschreiben ist.

Der in Osterath geplante Konverter soll, nach den Vorstellungen Amprions, der wichtigste Knotenpunkt der deutschen Nord-Süd-Stromautobahn sein. Hier soll künftig der Hauptleitungsstrang aus Richtung Emden ankommen und die Trasse nach Philippsburg in Baden-Württemberg beginnen. Amprion bestätigte aber auch schon, dass die angedachte Anlage auch der Umleitung von in NRW erzeugten Braunkohlestrom in Richtung Süden dienen soll. Dabei ist der Hintergrund wohl die Versorgungssicherheit Baden-Württembergs nach der Abschaltung des AKW Phillippsburg in 2019.

Die geplante Anlage soll auf einer Fläche von bis zu 36 Hektar an das bestehende Umspannwerk südlich von Osterath anschließen. Um von der Anlage ausgehenden Lärm einzudämmen, soll der Konverter ? wie die Fachleute sagen – ?eingehaust?, sprich mit einer Halle umbaut werden. Wie Amprion inzwischen bestätigt hat, soll die Halle eine Fläche von etwa 200 mal 100 Metern und eine Höhe von rund 20 Metern erreichen. Die teilweise in der Presse und von der Bürgerinitiative genannten Zahlen wurden in einer Presseerklärung von Amprion dementiert ? der Wahrheitsgehalt der Aussage ist allerdings nicht überprüfbar, da nirgendwo Planungsunterlagen oder Erstentwürfe einsehbar sind.

Osterath erscheint im Netzentwicklungsplan 2012 nicht etwa als möglicher Teil eines Suchraumes, sondern als Knotenpunkt ohne Alternative. Die Baupläne im Süden Osteraths haben jedoch verständlicherweise für die Anwohner ein hohes Bedrohungspotential und einen erheblichen Einfluss auf die Siedlungsentwicklungsplanung der Stadt. Deshalb fordert die Stadt nachdrücklich die Akzeptanz ihrer kommunalen Planungshoheit ein.

Was wir machen werden:

Wir halten diesen Standort in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung für absolut ungeeignet ? eine solche Großanlage muss mit einem deutlich größeren Abstand zu Wohnbebauung und Ortskernen realisiert werden.
Gleichzeitig bitten wir aber um Verständnis dafür, dass wir uns zunächst einmal intensiv mit der Thematik auseinandersetzen (die wir aktuell in unserer Fraktion beraten). Zeitgleich sind wir massiv bemüht die die erforderlichen Informationen zu erlangen, soweit diese überhaupt zugänglich sind. Wir haben natürlich auch Grüne Bundespolitiker kontaktiert um Unterstützung zu erlangen und hoffentlich auch mehr Informationen zu diesem geplanten Großprojekt zu bekommen.

Der Grüne Ortsverband Meerbusch wird eine ausführliche Einwendung an die Bundesnetzagentur einreichen, welche zurzeit erstellt wird und dann auch auf unserer Homepage der ?ffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Bisher wissen wir auch nicht mehr als das, was in der
öffentlichen Berichterstattung dargestellt wurde.
Unser Kenntnisstand ist im Moment: Die Planungshoheit liegt vollständig außerhalb der Stadt Meerbusch. Insofern setzen wir für die Verhinderung dieses Projektes in unmittelbarer Nähe zu einer jahrzehntelang gewachsenen Wohnbebauung auf eine möglichst breite Allianz aus Politik, Verwaltung, Bürgerschaft und diversen Initiativen.
Der Ortsverband Meerbusch wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln versuchen, dieses Wahnsinnsprojekt vor den Toren Osteraths zu verhindern!

Was Sie jetzt schon tun können und sollten:

Bündnis90/Die Grünen in Meerbusch rufen ihre Mitglieder, Freunde und Bürger auf, jetzt Einwendungen einzureichen und unterstützt das Anliegen der Bürgerinitiative!!

Der Netzplan soll im November dem Bundestag vorgelegt werden und dann in ein ?Bundesbedarfsplangesetz? einfließen. Derzeit läuft ein Anhörungsverfahren zur Planung. Im Rahmen dessen können auch betroffene Bürger ihre Einwendungen gegen das Mammutprojekt an die Bundesnetzagentur senden. Einsendeschluss ist Freitag, der 2. November 2012. Dabei sollten die Einwendungen auch deutlich machen, welche Risiken, Gefahren, Belästigungen und Einschränkungen durch die Faktoren, Lärm, Elektrosmog, Landschaftszerstörung, Wertminderung der eigenen Immobilie etc. für den Einwender persönlich entstehen.
Alle Informationen zu Einwendungen finden Sie hier:

http://www.netzausbau.de/cln_1912/DE/Bedarfsermittlung/Netzentwicklungsplan%202012/netzentwicklungsplan2012_node.html

Sie können sich vom 6. September bis zum 2. November 2012 zum Netzentwicklungsplan Strom 2012 und zum Umweltbericht äußern. Bitte verwenden Sie dabei die Stichwörter Netzentwicklungsplan beziehungsweise Umweltbericht. Ihre Stellungnahmen richten Sie bitte an:

Bundesnetzagentur

Referat 613P
Stichwort: Netzentwicklungsplan/Umweltbericht
Postfach 80 01
53105 Bonn
oder per E-Mail an:

nep-ub-2012@bundesnetzagentur.de

Nach Abschluss der Konsultation sollen die Stellungnahmen veröffentlicht werden. Bitte teilen Sie der Bundesnetzagentur daher auch mit, ob Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Stellungnahme einverstanden sind.
Gleichzeitig regen wir an, die Einwendungen auch an die Verantwortlichen Unternehmen zu senden:
Diese sind primär:

AMPRION: E-Mail an: info@amprion.net

Haupteigentümer der Amprion ist ein Konsortium von Finanzinvestoren unter der Führung von Commerz Real, einer Tochter der Commerzbank. Hauptbeteiligte sind weiterhin die MEAG (Munich Re und ERGO), Swiss Life, Talanx und ärztliche Versorgungswerke aus Westfalen-Lippe und Brandenburg.Der ehemalige Alleineigentümer RWE hält nur noch einen direkten Anteil von 25,1 %, sowie übergangsweise eine indirekte Beteiligung von etwa 10 %, die mittelfristig abgegeben werden soll (Stand September 2011).[6]
E-Mail Adressen dazu:

Commerz-Real: info@commerzreal.com

RWE: Leider ist keine offizielle E-Mail-Adresse auf der Homepage von RWE hinterlegt sondern eine Kontaktierung ist nur über ein Formular möglich. Der zuständige Ansprechpartner könnte jedoch folgender sein:
Frank Arens
Leiter ?ffentlichkeitsarbeit
T+49(0)201/12-27471
F+49(0)201/12-24969
E-Mail an Frank Arens: Frank.Arens@rwe.de

Auch eine Nachfrage bei der zuständigen Bezierksregierung in Düsseldorf könnte hilfreich sein, verkündet Amprion doch auf der eigenen Homepage, dass die Behörden in NRW mit einer ?regionalplanerischen Beurteilung? schon grünes Licht gegeben hätten.

Quelle: http://www.amprion.net/netzausbau/planung-und-genehmigung2

Kontakt zur Bezirksgegierung: poststelle@bezreg-duesseldorf.nrw.de

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