Bündnis 90/DIE GRÜNEN
FRAKTION IM RAT DER STADT MEERBUSCH
Bündnis 90 / Die Grünen – Meerbusch
An den Vorsitzenden des Bau- und Umweltausschusses
Leo Jürgens
und den Vorsitzenden des Kulturausschusses
Georg Neuhausen
Stadt Meerbusch
40667 Meerbusch-Büderich
Meerbusch, 8.6.2018
Ergänzung zur Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 13.6.2018 – Top 9
sowie der Sitzung des Kulturausschusses am 11.9.2018
Wasserturm
Kultur statt Optik
Sehr geehrter Herr Jürgens, sehr geehrter Herr Neuhausen,
Bündnis 90 / DIE GRÜNEN beantragen, zum Tagesordnungspunkt 9 – Ausbau / Anbau Theater am Wasserturm, folgenden Ergänzungen in die Beratungen einzubeziehen.
Der Bau- und Umweltausschuss am 13.6.2018 und der Kulturausschuss am 11.9.2018 beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt ein Gesamtkonzept für das Theater am Wasserturm zu erarbeiten und den zukünftigen Kostenaufwand auf folgender Grundlage mit folgenden Zielen zu ermitteln:
1. Die Aufenthaltsqualität des Theaters am Wasserturm soll optimiert werden,
insbesondere bezogen auf
a. die Bestuhlung
b. die Belüftung
c. die Technik
2. Die Toilettenanlagen, insbesondere die Behindertentoilette sind zu verbessern.
3. Die Eingangssituation ist mit einem Regenschutz zu verbessern.
4. Der Innenhof muss seinen Charakter und seine Größe behalten.
5. Die Außenfassade bleibt ohne Sichtbeeinträchtigung erhalten.
Bündnis 90/Die Grünen gehen davon aus, dass der aktuelle Haushaltsansatz von 300.000 € für 2018, bei einer Reserve von 160.000 € (VE) für 2019 unzureichend ist. Eine Aufstockung für die Folgejahre ist somit zu berücksichtigen.
Die Verwaltung wird beauftragt die voraussichtliche Höhe entsprechender Haushaltsmittel zu ermitteln.
Gründe:
Kultur statt Optik
Ziel des Antrages ist es in die Verbesserung der Aufenthaltsqualität zu investieren und zwar dort wo sich die Besucher*innen überwiegend aufhalten, im Innenraum. Über Jahre hinweg wurde dieser Bedarf, obwohl regelmäßig Thema, vernachlässigt.
Die Aufenthaltsqualität im Wasserturm ist unzureichend und wird bei längeren Veranstaltungen, Hagen Rether schafft bis zu 4 Stunden, und je nach Witterung zur Belastung für die Besucher*innen.
Das Gebäude des Theaters am Wasserturm ist über 100 Jahre alt. Es hat aus unserer Sicht sowohl historisch als auch von seiner Gebäudekonstruktion einen hohen Stellenwert, ebenso für den Charakter des Ortsteils Lank-Latum. Wer sich mit der Historie beschäftigt wird nachvollziehen müssen, dass Einschnitte in der Fassade oder massive Sichtbeeinträchtigungen auszuschließen sind. Nicht ohne Grund wurde deshalb bei der Errichtung des Theaters, der Durchgang zwischen dem Bistro und dem Wasserturm vor der historischen Fassade deutlich verjüngt, um diese in ihrer optischen Wirksamkeit zu erhalten. (siehe Foto)
Auch der Innenraum zwischen Bistro und Theatergebäude darf in seinem Charakter nicht beeinträchtigt werden, er ist Teil des Gesamtensembles. Dieses wurde bei der Errichtung des Theaters am Wasserturm, übrigens zunächst gegen den erheblichen Widerstand der Verwaltung und großer Teile der Politik, erst nach strittigen Diskussionen (begleitet von großem bürgerlichen Engagement) zu einem Gesamtobjekt und zwar so, wie es sich baulich aktuell darstellt.
Einem Schreiben des früheren Meerbuscher Kämmerers an den Regierungspräsidenten vom 26.6.1990 (es ging um finanzielle Förderung) ist zu entnehmen: ‚Neben dem vorhandenen Baukörper des ehemaligen Kinosaals sollte die markante, ortsbildprägende straßenseitige Fassade möglichst ohne Anbauten erhalten bleiben.‘
Ansicht Mai 2015
Damit ist auch die Anregung von Bündnis 90/Die Grünen, vom 27.3.2018, mit einer veränderten Eingangssituation durch einen kleinen Anbau hinfällig. Wir halten diesen Vorschlag, nach intensiverer Beschäftigung mit der Bedeutung der Fassade und der Historie, nicht mehr für umsetzbar.
Jürgen Peters
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