Wahlprogramm 2014: Verkehrsplanung

Wir GR?NEN setzen auf einen erhöhten Anteil von Radverkehr. Der Individualverkehr ist maßgeblicher Mitverursacher der hohen Klimabelastungen. Meerbusch hat gemessen am Bevölkerungsanteil einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Kraftfahrzeugen. Selbst sehr kurze Wege werden oft mit dem Auto zurückgelegt. Untersuchungen belegen, dass der hohe Verkehrsdruck in den Ortsteilen aus so genanntem Ziel- und Quellverkehr besteht. Das heißt, der größte Verkehrsanteil wird ortsintern produziert. Auch die extreme Belastung z.B. auf der Düsseldorfer / Moerser Straße ist einem hohen Anteil innerörtlichen Verkehrs geschuldet.

Wir sehen Möglichkeiten, mit einem optimierten Angebot an Radwegen sowie einer Kooperation von Fahrradhändlern, WBM (Rad-Elektromobilität) und Stadt, den Anteil des Radverkehrs deutlich zu erhöhen. Hier sind bereits die richtigen Schritte im Rahmen des Meerbuscher Klimaschutzkonzeptes angestoßen worden. Die Stadt und damit die Politik sind gefordert, diese verbesserten Strukturen in einem angemessenen Finanzierungsrahmen zu schaffen und dem Radverkehr eine höhere Priorität zu geben.

Der sehr hohe Anteil von motorisiertem Individualverkehr verursacht zudem für die Stadt Meerbusch und damit für die Meerbuscher Bevölkerung hohe Infrastrukturkosten. Dem wollen wir dadurch begegnen, dass die erheblichen Kosten der Stadt Meerbusch durch Vorhalten und Unterhalten von Parkraum nicht
mehr durch die Allgemeinheit allein getragen, sondern durch eine Parkraumbewirtschaftung refinanziert wird.

Neben der Reduzierung von städtischen Aufwendungen, mindert dies auch den Druck, stetig neuen Parkraum schaffen zu müssen, da eine Parkraum-bewirtschaftung einen höheren Fahrzeugumlauf bei kleiner Fläche ermöglicht. Für den Dr.-Franz-Schütz-Platz in Büderich könnte dies zum Beispiel bedeuten, dass die Fläche bei vergleichbarem Nutzungsangebot attraktiv gestaltet werden könnte.

Die Verteilung von wenigen Wohneinheiten auf viel Fläche erschwert die Möglichkeiten, in Meerbusch mit öffentlichem Personennahverkehr eine optimale Mobilität sicherzustellen. Im Gegensatz zu den Rheingemeinden und Ossum-Bösinghoven sind die Meerbuscher Kernbereiche Büderich, Osterath, Strümp und Lank-Latum relativ gut an den ?PNV angebunden. Wir GR?NEN setzen uns dafür ein, dass Konzepte entwickelt werden, die eine angemessene Mobilität aller Verkehrsteilnehmer in allen Stadtteilen ermöglichen.

Die Gewerbe-Entwicklung in Düsseldorf-Lörick und Düsseldorf-Oberkassel wird höhere Verkehrsbewegungen auslösen, die wir vorrangig mit der Stadtbahn auffangen möchten. Deshalb befürworten wir grundsätzlich eine neue Linie 81, die an Meerbusch-Büderich angebunden werden sollte, sowie eine Anpassung der Takte auf der Linie der U76 an den sich weiter entwickelnden Bedarf. Auch halten wir die Aktivierung der Buslinie über die A 44 in den Düsseldorfer Norden, mit einer angemessenen Taktfrequenz für notwendig. Derzeit zwingen die ?PNV-Verbindungen zu einem zeitaufwendigen Umweg über das Stadtgebiet Düsseldorf.

Sicherheit im Straßenverkehr
Bündnis 90/DIE GR?NEN fordern größere Rücksichtnahme auf ältere Menschen und Kinder im Straßenverkehr. Den besonderen Anforderungen soll die Verkehrsgestaltung durch entsprechende Angebote Rechnung tragen: sicherere Verkehrswege, längere Ampelphasen für Fußgänger, akustische Signale, mehr Service beim ?PNV, Temporeduzierung an potenziellen Gefahrenstellen, z.B. Schulwegen, Eindämmung des Parkens und Fahrens von Kraftfahrzeugen in den Fußgängerbereichen sowie auf
den Geh- und Radwegen. Wir sprechen uns zudem für weitere verkehrsberuhigte Zonen aus mit dem Ziel, Lärm, Schadstoffe und Unfallzahlen zu reduzieren.

Straßen in Wohngebieten
Der Ausbau und der Erhalt von Straßen sind mit großem finanziellem Aufwand verbunden. Für die Straßen innerhalb von bebauten Gebieten werden die Anlieger auf einer gesetzlichen Grundlage an den Kosten der Herstellung oder Grundsanierung beteiligt. Das ist vom Grundsatz richtig und nachvollziehbar. Wir sind aber der Meinung, dass in Meerbusch insbesondere in Wohngebieten nicht jede Straße mit dem hier üblichen Standard ausgebaut werden muss. Oft sind Straßen sehr breit angelegt oder werden für Schwerlastverkehr oder landwirtschaftliche Fahrzeuge geplant. Das halten wir für unnötig. Mit einem reduzierten Standard sollten wir
die Kosten für die Anlieger und für die Stadt reduzieren können.

Wirtschaftswege
Auch die Wirtschaftwege sind häufig überdimensioniert und für große Landmaschinen z.T. mit Begegnungsverkehr ausgebaut. Hier zahlt bisher ausschließlich die Stadt Meerbusch die Erstellungs- und Sanierungskosten. Andere Kommunen haben Regelungen, dass sich die eigentlichen Nutznießer an den Kosten beteiligen. Dies halten wir
für gerechtfertigt. Wir befürworten deshalb eine entsprechende Beteiligungsregelung von landwirtschaftlichen Betrieben an den Kosten.

Wirtschaftswege sind auch Teil des Radverkehrssystems. Wir möchten für einen erhöhten Anteil des Radverkehrs das Netz der Wirtschaftswege optimieren. Unter anderem könnten hiermit die Schulwege, z.B. von Osterath zum Städtischen Meerbusch-Gymnasium, deutlich sicherer werden. Hierzu sind auch Maßnahmen zu vereinbaren, wie den missbräuchlichen Schleichverkehren durch Kraftfahrzeuge begegnet werden kann.

B?NDNIS 90 / DIE GR?NEN – Kommunales Wahlprogramm für Meerbusch 2014

B?NDNIS 90 / DIE GR?NEN – Kommunales Wahlprogramm für Meerbusch 2014 – Kurzversion


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