Verwertungsgesellschaften reformieren ? Meerbuscher Grüne unterstützen den Protest

Wie jüngst der Presse in Meerbusch zu entnehmen war, befürchten auch lokale Vereine, dass in Folge der Tarifreform der GEMA, hohe Kosten auf sie zu kommen werden. Genauso sind Kindergärten, öffentliche Veranstaltungen oder Livekonzerte davon betroffen. Selbst aus Reihen der Künstler wird der Ruf nach einer freieren Wahl der Vertretung durch Verwertungsgeselschaften laut. Deshalb rufen Bündnis 90 / Die Grünen Meerbusch auf, die Proteste gegen die Tarifreform der GEMA zu unterstützen.

In einer Pressemitteilung zu den heute stattfindenden bundesweiten Protesten ?Stoppt die GEMA-Tarifreform 2013?? erklären Claudia Roth, Bundesvorsitzende, und Malte Spitz, Mitglied im Bundesvorstand von B?NDNIS 90/DIE GR?NEN:

?Seit Monaten regt sich bundesweit Protest gegen die GEMA, die größte
Verwertungsgesellschaft unseres Landes. Die Demonstrationen in
zahlreichen Städten, u.a. in Berlin, Frankfurt, Leipzig und München,
zeigen, dass viele VeranstalterInnen, ClubbetreiberInnen, aber auch
MusikliebhaberInnen die kulturelle Vielfalt, Zugang zur Clubkultur und
eine Vielzahl von Arbeitsplätzen im Veranstaltungs-bereich als gefährdet
ansehen. Vor allem Clubs und Diskotheken, aber auch Stadtfeste und
Veranstalter von Livekonzerten müssen zum Teil mit drastischen
Preissteigerungen rechnen. Zwar hat die GEMA nun angekündigt, die Reform
vom 1. Januar auf 1. April nächsten Jahres zu verschieben. Allerdings
bleibt sie bei der angekündigten Erhöhung und ihrer erprobten Strategie,
jeden Protest zu ignorieren und kleinzureden.

Doch der Protest geht längst quer durch die Republik. Einen
entsprechenden Petitionsaufruf haben inzwischen fast 300.000 Bürgerinnen
und Bürger unterzeichnet.

Auch wir Grüne fordern von der GEMA mehr Transparenz und interne
Demokratie, die alle Mitglieder in Entscheidungsprozesse angemessen
einbezieht. Zudem braucht es mehr Verteilungsgerechtigkeit und ein
zeitgemäßes Vergütungsmodell, das Newcomer fördert und nicht pauschal
jene besonders begünstigt, die ohnehin schon hohe Einnahmen erzielen,
und das gewährleistet, dass neue Modelle kreativen Arbeitens
berücksichtigt werden.

Wir rufen alle Beteiligten dazu auf, sich zusammenzusetzen und im Dialog
miteinander eine Lösung zu finden, damit eine vielfältige Clubkultur
geschützt wird und Urheberinnen und Urheber angemessen vergütet werden.

Unsere Urheberrechtsfachtagung am vergangenen Wochenende ?Vergüten statt
verfolgen? hat gezeigt, dass es gerade unter Künstlerinnen und Künstlern
den Wunsch nach einer Alternative zur GEMA gibt, die gerechter und
flexibler ist, und nicht Besitzstände wahrt und überzogene
Verwaltungsstrukturen hat.

Es bleibt dabei: Im Gegensatz zu anderen Parteien, die mit halbgaren
Gesetzentwürfen kleinste Schritte versuchen und dabei doch nur bekannte
Wege gehen, kämpfen wir Grüne für eine Reform und Modernisierung des
Urheberrechts. Wir haben das große Ganze im Blick – und dazu gehört auch
eine kritische Auseinandersetzung mit den Verwertungsgesellschaften.??

Bündnis 90 / Die Grünen Meerbusch

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